Marta Naturparfüm
 Echt. Rein. Du.

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20.07.2023

Düfte und Parfüms im Barock - Duft-Atelier anlässlich des Barockfestes im Haus der Bayerischen Geschichte Regensburg

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Im Rahmen des Barockfestes, welches vom Haus der Bayerischen Geschichte am 08. und 09. Juli 2023 organisiert und ausgetragen
wurde, präsentierte Marta ein barockes Duft-Atelier.

Vorgestellt wurden u.a. Duftstoffe, die zur damaligen Zeit für die Beduftung von Kosmetika und Parfümherstellung verwendet wurden sowie einige Beispiele für Parfümkompositionen aus der damaligen Zeit.

Grundsätzlich galt das Waschen mit dem Wasser zur Barockzeit (ca. 1600-1750) als unrein. Das Wasser galt als Überträger der Krankheiten. Toiletten, wie wir sie heute kennen, existierten noch nicht. Die einfachen Menschen erleichterten sich u.a. auf der Straße, die Adeligen nutzten Behältnisse, die von ihren Bediensteten entleert und gereinigt wurden. Beides führte dazu, dass in den Wohnräumen oft bestialisch gestunken hat.

Die Adeligen versuchten, die Körper- und Raumgerüche mit Parfüm zu übertönen. Um das zu schaffen, wurden schwere, starke und opulente Düfte verwendet. Für den Reinigungsvorgang (die Toilette eben :)) wurden für die Adeligen Leinentücher verwendet (franz. “la toile”), die in Parfüm getränkt wurden. Darüber hinaus wurde auch die Kleidung, die Perücken, Handschuhe, Taschen und Fächer parfümiert.

Bergamotte 

Kopfnote - stimmt fröhlich, erfrischt, stärkt die geistigen Kräfte, fördert die Konzentration

Bergamotte ist eine Zitrusfrucht, die aus einer Kreuzung zwischen einer Zitronenart und einer Bitterorange entstanden ist. Sie ist bekannt für ihren süßen und dennoch scharf-zitrusartigen Duft.

Historische Aufzeichnungen legen nahe, dass die Bergamotte erst im 17. Jahrhundert nach Europa eingeführt wurde, wahrscheinlich durch die italienische Stadt Bergamo, von der sie ihren Namen hat. 

Orange

Kopfnote - stimmt fröhlich, vermittelt Lebenslust und Energie, schafft eine beschwingte Atmosphäre

Orangen sind seit der Antike für ihren süßen und erfrischenden Duft bekannt. Das ätherische Öl der Orange wird aus der Schale der Frucht gewonnen. Im Barock wurde Orangenduft in Parfüms, Duftwässern und Kosmetika verwendet.
Darüber hinaus wurden getrocknete Orangenschalen oft in Potpourris und Duftsäckchen verwendet, um Räume und Kleidung zu parfümieren.

Rose Rose_Marta Naturkosmetik.jpg

Herznote - harmonisierend, beruhigend, entspannend, öffnet das Herz, inspirierend

Im Barockzeitalter war der Duft von Rosen in der Parfümerie und Kosmetik äußerst beliebt. Rosenwasser war ein wesentlicher Bestandteil von Parfüms und wurde auch als Schönheitsmittel verwendet. Es diente zum Beispiel zur Reinigung der Haut, zur Erfrischung des Gesichts und sogar als Mundwasser. Parfüms und andere duftende Produkte, die aus Rosen hergestellt wurden, waren teuer und daher oft ein Zeichen von Reichtum und Status.
In der Medizin galt Rosenöl als heilend und lindernd bei verschiedenen Beschwerden. Man glaubte, dass es Verdauungsprobleme lindert, die Stimmung hebt und beruhigt.

Jasmin

Herznote - stimmt heiter und gelassen, fördert die Intuition, wärmt und öffnet die Gefühle, hat aphrodisierende Eigenschaften, vermittelt positives Selbstwertgefühl

Jasmin-Absolue ist ein kostbares und hoch geschätztes Öl. Es ist bekannt für seinen süßen, reichen und blumigen Duft, der oft als sinnlich und romantisch beschrieben wird.
Die Herstellung von Jasmin-Absolue ist ein intensiver & kostspieliger Prozess, der eine große Menge an Blüten erfordert. Um gerade einmal 1 Kilogramm Jasmin-Absolue zu produzieren, werden zwischen 7 und 8 Jasminblüten (ca. 1.500 kg) benötigt.
Die allgemeine Zunahme des Interesses an exotischen Pflanzen und Düften im Barock 
lässt vermuten, dass Jasmin einen gewissen Wert in bestimmten Kreisen gehabt haben könnte, insbesondere im Zusammenhang mit Parfümerie.

Lavendel

Herznote - beruhigend, entspannend, harmonisierend, stärkt die innere Mitte und das Selbstvertrauen

Lavendel ist eine Pflanze, die in vielen Teilen der Welt heimisch ist, insbesondere im Mittelmeerraum. Sein Duft ist stark, blumig und leicht kräuterartig.
In der Barockzeit war Lavendel in Europa bekannt und verbreitet, insbesondere in Ländern wie Frankreich und England.
In der Parfümerie wurde Lavendel wegen seines angenehmen Dufts und seiner langlebigen Eigenschaften häufig als Hauptbestandteil von Duftwässern und Parfüms verwendet.
Lavendel wurde auch zur Herstellung von Potpourris und zum Parfümieren von Kleidung und Bettwäsche verwendet. Das Trocknen von Lavendelblüten und das Aufbewahren in Beuteln oder Säckchen, um Kleidung und Räume zu duften, war eine gebräuchliche Praxis.

Cistrose Cistrose_Marta Naturkosmetik.jpg

Herznote - vermittelt Geborgenheit, tröstet nach Verlusten, Enttäuschungen, richtet die Seele wieder auf

Die Cistrose, auch bekannt als Labdanum, ist eine Pflanze, die in den Mittelmeerregionen beheimatet ist und seit der Antike für ihre duftenden Eigenschaften geschätzt wird.
Labdanum, ein harziges Material, das aus den Blättern und Zweigen der Pflanze gewonnen wird, ist für seinen reichen, komplexen Duft bekannt, der oft als warm, süß, balsamisch und leicht moschusartig beschrieben wird.
In der Parfümerie wurde Labdanum als Bestandteil von Parfüms und Duftwässern verwendet, insbesondere als Basisnote, um anderen Düften Tiefe und Wärme zu verleihen.

Neroli (Bitterorangen-) /Orangenblütenwasser

Herznote - beruhigt die Nerven, stärkt und gleicht aus, vermittelt Geborgenheit und Wärme

Orangenblütenwasser war im Barock ein beliebtes Produkt.
Der Name “Neroli” stammt von Anna Maria de La Tremoille, der Prinzessin von Nerola, einer kleinen Stadt in der Nähe von Rom, Italien. Sie lebte im 17. Jahrhundert und war bekannt für ihre Vorliebe für das ätherische Öl, das aus den Blüten des Neroli_Marta Naturkosmetik.jpg Bitterorangenbaums gewonnen wird.
Die Prinzessin von Nerola verwendete dieses Öl als Parfüm und um ihre Handschuhe und ihr Badewasser zu beduften. Durch ihre Beliebtheit bei der Prinzessin und bei anderen Mitgliedern des europäischen Adels wurde Neroliöl zu einem begehrten und hoch geschätzten Duftstoff in der Parfümerie.

Nelke

Herznote - belebend und aktivierend, erfrischend und anregend, stärkt die Nerven und hilft alte Muster loszulassen

Nelken sind eine Gewürz- und Heilpflanze, die aus den getrockneten Blütenknospen des Nelkenbaums (Syzygium aromaticum) gewonnen wird. In der Parfümerie wurde Nelkenöl im Barockzeitalter für seinen starken, würzigen Duft geschätzt, der gut mit einer Vielzahl anderer Düfte harmoniert.
Es wurde in Parfüms, Duftwässern und Kosmetika verwendet. Darüber hinaus wurden getrocknete Nelken oft in Potpourris und Duftsäckchen verwendet, um Räume und Kleidung zu parfümieren.

Zimt

Herznote - belebend, erfrischend, aktivierend, regt Kreativität und Inspiration an

Während des Barockzeitalters war Zimt ein hoch geschätztes und teures Importprodukt, das hauptsächlich aus Süd- und Südostasien stammte.

In der Parfümerie wurde der Duft von Zimt für seine Wärme, Süße und Langlebigkeit geschätzt und wurde oft in Kombination mit anderen Gewürzen, Harzen und Blumendüften verwendet, um komplexe und opulente Parfüms zu schaffen, die dem Geschmack der Zeit entsprachen.

Benzoe Benzoe_Marta Naturkosmetik.jpg

Basisnote - einhüllend, spendet Trost und Geborgenheit, beruhigend und entspannend

Benzoe ist ein Harz, das aus der Rinde verschiedener Styrax-Arten gewonnen wird, die in Südostasien und den Tropen vorkommen.
Im Barock war es ein gebräuchlicher Bestandteil von Räucherwerk, das sowohl in religiösen als auch in häuslichen Kontexten zur Reinigung und Parfümierung der Luft verwendet wurde. Der Rauch von Benzoe wird oft als beruhigend und erhebend beschrieben.
In der Parfümerie wurde Benzoe für seine süßen und warmen Noten geschätzt, die gut mit einer Vielzahl anderer Düfte harmonieren.
Da es aus tropischen Regionen stammt, war es in Europa ein importiertes und kostspieliges Gut gewesen.

Weihrauch

Basisnote - ausgleichend, bringt Klarheit und Gelassenheit, vermittelt Geborgenheit und Frieden, hilft bei Meditation

Weihrauch, auch bekannt als Olibanum, ist ein Harz, das aus den Boswellia-Bäumen gewonnen wird.
In der Parfümerie wurde das ätherische Öl des Weihrauchs für seinen einzigartigen, warmen und würzigen Duft geschätzt. Es war ein beliebter Bestandteil in Parfüms, insbesondere in schweren, opulenten Düften, die während des Barockzeitalters beliebt waren.
Weihrauch verleiht einem Duft eine mystische, spirituelle Dimension und wurde oft in Kombination mit anderen Harzen, Hölzern und Gewürzen verwendet.

Zeder 

Basisnote - stabilisierend und ausgleichend, stärkt die innere Kraft, verleiht Zuversicht, Energie und Ausdauer

Das ätherische Öl der Zeder besitzt eine reiche balsamische Note, die es sowohl süß als auch trocken erscheinen lässt. Sein Geruch kann oft als erdig und leicht harzig wahrgenommen werden, mit subtilen Untertönen, die an Weihrauch erinnern können.
In der Parfümerie wird das Zederöl häufig als Basisnote verwendet, da sein Duftprofil eine gewisse Tiefe und Wärme hinzufügt und dazu beitragen kann, die Haltbarkeit anderer Noten zu verlängern.
Es passt gut zu anderen holzigen Düften sowie zu einigen floralen, zitrus- und würzigen Noten, und wird oft in orientalischen und holzigen Parfüms verwendet.

Barocke Düfte - 0% vegan

Im Barockzeitalter wurden neben den Duftnoten, die aus Pflanzenmaterial gewonnen wurden, auch sehr intensiv Düfte verwendet, die tierischen Ursprung haben - allen voran Moschus, Zibekatzenöl und Ambergris.

Ein Rezept aus dem Buch von Simon Barbe  “Le parfumeur français” aus dem Jahr 1693 liefert ein Rezept für einen Duft unter dem Namen “Composition musquee”. Für diesen Duft werden sowohl Moschus, als auch Zibetkatzenöl und Ambegris verwendet. Diese wurden fein zerrieben und mit Neroli-Blütenwasser und Weingeist vermischt.

Heute werden diese Duftstoffe vorrangig synthetisch hergestellt. Die Herstellung von Moschus, Bibergeil oder Zibetkatzenöl ist aus ethischen Gründen nicht mehr vertretbar, da dafür die Tiere sterben müssen. Da der Handel mit Walprodukten seit 1973 durch Washingtoner Artenschutzübereinkommen CITES verboten ist, ist Ambergris auch ein sehr seltener Rohstoff geworden, der nur noch von einigen Ländern rechtlich in einer “Grauzone” gehandelt wird. Ambroxid ist die synthetische Alternative zum echten Ambrox aus Ambegris. Pflanzliche Alternative zu Moschus sind Moschuskörner (Abelmoschus moschatus). Moschuskörner sind Frucht einer Malvenpflanze und weisen ähnliches Duftprofil wie tierischer Moschus.

Moschus Moschus_Marta Naturkosmetik.png

Basisnote - animalisch, sinnlich anregend, erotisierend, stärkt die Widerstandskraft

Moschus ist eine Substanz, die aus der Moschusdrüse des Moschushirsches gewonnen wird. Es hat einen starken, erdigen und holzigen Duft, der oft als animalisch und intensiv beschrieben wird. Moschus wurde im Barockzeitalter als fester Bestandteil vieler Parfüms verwendet und war auch als Einzelduftstoff beliebt.

Ambergris

Basisnote - tabakartig, balsamisch, holzig

Ambergris ist eine wachsartige Substanz, die im Verdauungssystem von Pottwalen gebildet wird und oft viele Jahre im Meer treibt, bevor sie an Land gespült wird. Es hat einen komplexen Duft, der oft als süß, erdig und maritim beschrieben wird. In der Parfümerie des Barockzeitalters wurde Ambergris als Fixativ verwendet, um die Haltbarkeit anderer Düfte zu erhöhen Ambergris_Marta Naturkosmetik.png

Zibetöl

Basisöl - animalisch, erotisierend, sinnlich

Zibetöl ist ein Sekret, das aus den perinealen Drüsen der Zibetkatzen gewonnen wird. Es hat einen starken, animalischen Duft, der in geringen Konzentrationen als reich, warm und süß empfunden werden kann. Wie Ambergris wurde auch Zibetöl im Barockzeitalter als Fixativ verwendet. Zibet_Marta Naturkosmetik.jpg

Bilder: Marta Naturkosmetik GmbH; Stock.adobe.com - Sabine; Claude Calcagno; Valeriya Zankovych; helfei; M2; spline_x; Mark Markau

Admin - 16:39 | Kommentar hinzufügen

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